FORVM CLASSICVM

Wie bereits angezeigt, sind in den letzten Wochen zwei Beiträge von mir in FORVM CLASSICVM erschienen, der einzigen mir bekannten philologischen Fachzeitschrift, die den Schulterschluss zwischen Universität und Schule schafft, herausgegeben von Herrn Professor Markus Schauer.

Der erste Aufsatz (Heft 3/2019), eine Ko-Produktion mit Fabian Peter Weimer, behandelt – ausgehend von Aristoteles und Cicero – die Metapher, einen Grundbaustein unserer Alltagssprache also, genauso wie der Dichtersprache, der Rhetorik, der Sprache der Werbung.

Ist jedes ,Bild‘ eine Metapher? Wie unterscheiden sich Metapher und Metonymie? Wie ,funktionieren‘ Metaphern? Wann ist eine Metapher geglückt, wann nicht? Können wir überhaupt sprechen, ohne Metaphern zu verwenden? Wie kann man im gymnasialen Unterricht statt oberflächlicher Kategorisierung ein vertieftes Verständnis der Stilfiguren vermitteln?

Wir werfen einen Blick auf die im Unterricht der verschiedenen Sprachen verwendete Terminologie und heben anhand deutscher, griechischer, lateinischer, englischer und französischer Beispiele Kongruenzen und Unterschiede hervor.

Fabian Weimer stellt dann eine von ihm durchgeführte Unterrichtsreihe aus dem Lateinunterricht der Oberstufe zum Thema Stilfiguren/Metaphern vor.

Mein zweiter Aufsatz (Heft 4/2019) analysiert den Brief des Francesco Petrarca, des Schöpfers der herrlichen Sonette an Madonna Laura, vom 26. April 1336. Den lateinischen Text eines italienischen Dichters über einen französischen Berg. Ich habe den Brief im Lichte neuer italienischer Forschungsbeiträge gelesen.

Thema ist Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux, eines 1900 Meter hohen Vulkankegels in der Provence. In anmutig treffsicherem Latein beschreibt der Dichter die Vorbereitung dieser Expedition, die er zusammen mit seinem Bruder Gherardo unternahm, den Auf- und den Abstieg.

Die Idee, den Berg zu besteigen, die Initialzündung, sei seiner Livius-Lektüre entstammt! (Zu Livius, dem großen Sohn Paduas, vgl. meinen Blog-Eintrag ,Klassiker in die Hausapotheke‘ vom 11. Februar 2020.)

Vor allem deutsche Wissenschaftler haben in den letzten Jahrzehnten ein ganz gewaltiges Fragezeichen unter diesen Brief gesetzt.

Das Problem: War er überhaupt oben? Die Dinge liegen nicht so einfach, wie sie auf den ersten Blick wirken mögen … Das musste meine Neugier wecken, ich hoffe, auch die der Leserinnen und Leser.